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  >  Ozeanien   >  Cook Islands   >  02.12.2022 – Tag 94 Aitutaki Lagoon Cruise

Für den heutigen Tag hatten wir uns eine Lagoon Cruise vorgebucht. Hier geht es in 5-6 Stunden einmal durch die gesamte 56 km2 große Lagune. Besonders schön war, dass wir mit einem kleinen Boot abgeholt wurden und nur ein weiteres Paar mit an Bord war, so dass wir fast eine Privattour hatten. Die Lagune erstreckt sich über eine Länge von gut 11 Kilometern von Nord nach Süd und hat eine Ost-West-Ausdehnung von etwas über 5 Kilometern. Das Wasser ist meist nur 50cm tief, kann an den tiefsten Stellen aber bis zu 4-6 Metern tief werden – trotzdem bleibt es glasklar und man kann den Boden immer erkennen.

 

 

Unser erster Halt führte uns auf die kleine Insel (Motu) Akaiami. Akaiami ist das zweitgrößte Motu in der Aitutaki Lagune und liegt rund 5 Kilometer südöstlich der Hauptinsel Aitutaki in der Nähe des östlichen Außenriffs. Bekanntgeworden ist dieses kleine Motu als Zwischenstopp auf der s.g. Korallenroute. Die Coral Route war in den 1950ern eine Flugstrecke, die von Auckland aus erstmals Touristen in die Südsee brachte. Die Flugboote der TEAL (Tasman Empire Airways Ltd.) flogen so niedrig über dem Wasser, dass die Passagiere aus den Fenstern die Korallen im Meer sehen konnten – daher der Name Coral Route. Die Strecke verlief von Auckland aus über die Fidschis nach Samoa, Aitutaki und schließlich nach Tahiti. Aitutaki war eigentlich nur ein 36stündiger Tankstopp, aber gibt es einen schöneren Zwangsstopp als in dieser Lagune? 1960 wurde die Flugroute eingestellt und heute erinnert nur noch ein zerfallender Steinsteg an die damalige Zeit.

 

 

Nach einem kurzen Halt auf Akaiami ging es weiter in den südlichen Teil der Lagune (rund 11 Kilometer von der Hauptinsel entfernt) zu einem Schnorchelstopp. Nachdem wir unterwegs schon 3 Wasserschildkröten sehen durften, gab es hier im Wesentlichen sehr schöne Korallen zu entdecken. Außerdem gab es hier unzählige Zebrafische, die ihrerseits extrem neugierig sind und zu einem hingeschwommen kommen.

 

 

Nachdem wir wieder an Bord waren ging es kurz rüber zur größten Sandbank der Lagune: Heaven Sand Bar. Hierbei handelt es sich um mehrere „Sandhaufen“, die komplett aus dem Wasser herausschauen – aber auch dazwischen ist das klare Wasser maximal knöcheltief. Rund um die schneeweiße Sandbank schimmert das Wasser in den schönsten Türkis- und Blautönen. Durch das niedrige Wasser kann man so bequem von Sandbank zu Sandbank laufen. An jedem Ausläufer der Sandbank könnte man stundenlang stehen bleiben und die Schönheit genießen oder endlos Bilder machen.

 

 

 

 

Nachdem man rund 30-45 Minuten weiter durch das Wasser gewatet ist, erreicht man die wohl bekannteste Insel der Aitutaki-Lagune: One Foot Island. Manche behaupten, die Insel hätte die Form eines Fußes und daher ihren Namen. Auch wenn die Form aus der Luft im weitesten Sinne an einen Fuß erinnert, hat sie daher nicht ihren Namen. Der Name stammt aus der Vergangenheit, als sich verschiedene Stammeshäuptlinge noch um die Macht auf den Inseln bekriegt haben. Ein Häuptling ist mit seinem Sohn auf die Insel geflohen und sie sind exakt immer wieder in die gleichen Fußstapfen im Sand getreten, damit es so aussah als ob nur eine Person an Land wäre. Der Häuptling hat seinen Sohn dann in einen Baum geschickt um sich zu verstecken. Die Krieger verfolgten den Häuptling und brachten ihn auf der Insel um. Da sie nur Spuren einer Person vorfanden, verließen sie die Insel wieder. Der Sohn überlebte und hat alles aus seinem Versteck beobachtet. Durch das seichte Wasser der Lagune erreichte er wieder die Hauptinsel auch ohne Kajak und konnte die wahren Geschehnisse erzählen. Er wurde zur rechten Hand des aktuellen Stammeshäuptlings und erlangte unter den Bewohner Berühmtheit. So erhielt die Insel ihren Namen One-Foot-Print-Island, welche dann heute nur noch One-Foot-Island genannt wird.

 

 

 

 

One-Foot-Island ist eine der kleinsten Inseln der Lagune ganz am süd-östlichsten Ende. Sie ist unbewohnt und nur zwei bis drei Ausflugsboote pro Tag halten an dieser sagenumwobenen Insel an. Wir hatten hier für rund zwei Stunden Aufenthalt und konnten uns am palmengesäumten Strand aufhalten, schwimmen und schnorcheln gehen und uns den berühmten One-Foot-Stempel für unseren Reisepass abholen. Zudem haben wir hier ein sehr leckeres Barbecue am Strand bekommen bevor es wieder mit dem Boot zurück nach Aitutaki ging.

Es streiten sich ja Bora Bora und Aitutaki darum, die schönste Lagune der Welt zu sein. Wir fanden die beiden Lagunen extrem unterschiedlich, aber beide auf ihre Art unfassbar schön. Irgendwie sind beide Orte das Paradies auf Erden. Da sie so unterschiedlich in ihrer Schönheit sind, können wir uns nicht festlegen, welche die schönere Lagune ist. Einfach beide Orte nur genießen.

 

 

Ein perfekter Tag im Paradies verabschiedet sich mit einem schönen Sonnenuntergang über Aitutaki.