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  >  Europa   >  Dänemark   >  29.09.2025 Dänemarks Steilklippen

Der heutige Tag sollte ganz im Zeichen der Steilklippen und Kreidefelsen entlang Dänemarks Küstenlinie stehen.

 

Von unserem Standort in Stege waren es nur rund 20 Minuten bis zu unserem ersten Ziel: Mons Klint

 

 

Die Kreidefelsen von Mons Klint bilden die höchste Steilküste von ganz Dänemark. Sie erstreckt sich über insgesamt rund 6 Kilometern bei einer Maximalhöhe von 128 Metern. Sie liegt ganz im Osten der Insel Mon und damit quasi gegenüber der deutschen Insel Rügen mit ihren Kreidefelsen.

 

Erst seit diesem Sommer 2025 gehören die Klippen zum UNESCO Weltnaturerbe. Die imposantesten Klippen befinden sich am GeoCenter, wo eine Treppe mit insgesamt 497 Stufen hinab an den Strand führt. Von hier aus hat man die wohl schönsten Aussichten auf die Kreidefelsenwand, welche hier bei Sonnenschein in den schönsten Farbtönen von Weiß bis Goldgelb vor der teils karibisch-blauen Ostsee erstrahlt.

 

 

Wir sind leider nicht bis ganz an den Strand gekommen, da durch die starke Flut bedingt die Treppenstufen quasi im Meerwasser endeten. Zudem ist der Aufenthalt am Strand nicht ganz ungefährlich und immer auf eigenes Risiko, hat es in den letzten 100 Jahren doch fünf massive Felsabbrüche hier gegeben.

 

Von hier aus ging unser Roadtrip dann weiter gen Norden in Richtung der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Allerdings gab es vorher noch einen bedeutenden Zwischenstopp an der Ostküste der Insel Seeland: Stevns Klint

 

Auch die Klippen von Stevns gehören bereits seit 2014 zum UNESCO Weltnaturerbe. Sie erstrecken sich über insgesamt 17 Kilometer entlang der Küste, erreichen mit maximal 41 Metern Höhe jedoch nicht die Höhe von Mons Klint. Trotzdem sind sie aber nicht weniger beeindruckend.

 

 

In Hojerup steht direkt auf der Klippenkante die Gamle Kirke. Sie wurde Ende des 13. Jahrhunderts vollständig aus Kalkstein erbaut – seinerzeit mit einigem Abstand zur Abbruchkante. Da das Meer aber immer mehr des weichen Kreidefelsens wegspülte, wurde die Kirche zu gefährlich und dann 1910 aufgegeben und eine neue Kirche weiter im Landesinnern erbaut. Im Jahr 1928 stürzte dann sogar der Kirchenchor und ein Teil des Friedhofs ins Meer. In der Zwischenzeit wurde der Rest der Kirche im Felsen stabilisiert und dort wo einst der Kirchenchor war, kann man heute einen Balkon betreten, von wo aus man einen faszinierenden Ausblick über die Steilküste und die Ostsee hat, da man quasi über dem Abgrund und dem Meer schwebt.

 

 

 

 

Über eine steile Eisenstiege gelangt man hier auch bis ans Meeresufer, von wo aus man die alte Kirche in der Wand „kleben“ sieht. Man fragt sich, ob und wie lange die Kirche dort noch stehenbleibt oder ob sie eines Tages auch abstürzt und vollständig vom Meer verschlungen wird. Das Meer ist hier sehr felsig und aufgewühlt.

 

 

Wir sind dann oben entlang der Steilküste auf dem Wanderweg „Stevns Klint Trampesti“ rund 1,5 Kilometer gen Norden zu unserem nächsten Ziel gelaufen: Stevns Fyr

 

 

Der Leuchtturm Stevns Fyr liegt auf einem Felsplateau rund 40 Meter über dem Meeresspiegel. Bereits 1818 entstand hier der erste kleine Leuchtturm (links im Bild), der heute als Museum betrieben wird. Durch die Höhe über dem Meer hatte er für damalige Verhältnisse bereits eine weite Reichweite.

 

 

Durch die Zunahme der Schifffahrt wurde aber schnell ein leistungsstärkerer Leuchtturm benötigt und direkt daneben wurde dann 1878 der neue 27 Meter hohe Leuchtturm erbaut. Innovativ für die damalige Zeit war die drehbare Spiegeltechnik. Sie war fast einzigartig in Europa, aber dank dieser Technik konnten die Dampfschiffe den Leuchtturm eindeutig vom schwedischen Leuchtturm in Falsterbro unterscheiden. Dies machte die Schifffahrt in dieser stark befahrenen Wasserstraße bedeutend sicherer. Heute ist die Technik elektrifiziert und das Licht blinkt alle 25 Sekunden lang.

 

 

Für uns ging es zurück entlang der Steilküste und wir mussten natürlich der dänischen Hygge-Tradition treu bleiben und sind noch zum Kaffee eingekehrt.

 

 

Unser heutiger Stellplatz lag nur vier Kilometer von den Klippen entfernt im Yachthafen von Rodvig. Der kleine und beschauliche Ort Rodvig bildet das südliche Ende der Stevns Klint und vom Rodvig Flintovn (Feuersteinofen) kann man diese bereits gut erkennen.

 

 

Jetzt in der Nebensaison ist Rodvig ein verschlafenes Nest, in der Hauptsaison wird aber der Fischerhafen mit seinen Cafés und Restaurants zum Leben erwachen. Uns erwartet eine wahrscheinlich recht windige Nacht, das Wohnmobil wackelt bereits jetzt recht gut und die Fahnen auf den Segelbooten klappern im Wind.