
06.05.-07.05.2024 – Varadero
Am Montagmorgen wurden wir an unserer Casa in Trinidad mit dem Auto abgeholt und es ging für uns in einer rund 4-stündigen Fahrt quer durch das Land zurück an die Nordküste Kubas nach Varadero.
Varadero ist wohl der bekannteste und beliebteste Badeort des Landes, bereits im 19.Jahrhundert entstanden hier die ersten Sommervillen. Kein Wunder, bei weißem Sand und türkisblauem Wasser lässt es sich einfach aushalten.
Varadero ist der Name des Badeortes, welcher auf einer rund 20 Kilometer langen, sehr schmalen Landzunge liegt, der Halbinsel Hicacos. Die meisten Touristen bezeichnen aber die gesamte Halbinsel mit Varadero. Die Halbinsel stellt den nächstgelegenen Punkt zu den USA dar, sind es bis Florida von hier aus nur wenige Seemeilen.
Die Halbinsel war ursprünglich komplett bewaldet und von den Indianern bewohnt. Allerdings wurde sie nahezu vollständig von den Spaniern abgeholzt, da diese das Holz für ihren Schiffsbau nutzten. Im 19.Jahrhundert schließlich begannen die kubanischen Haciendabesitzer hier mit dem Bau ihrer Sommerresidenzen und den ersten Ferienwohnungen. So begann hier der Tourismus bereits sehr früh für bevorzugte Gäste.
Nach der Revolution von 1959 wurde die Halbinsel öffentlich gemacht, so dass sowohl inländische als ausländische Touristen Zugang bekamen. So entwickelte sich hier nach und nach der Massentourismus auf der eigentlich kommunistischen Insel. Nach 1990 wurden dann die Luxushotels gebaut. Heute prägen 4- und 5-Sterne-Resorts, meist mit All-Inclusive, das Bild der Halbinsel. Hier reihen sich die namhaften Hotels alle aneinander. Auch ein Golfplatz für die etwas betuchteren Gäste ist entstanden.
Dies merkt man auch sofort, wenn man auf die Halbinsel fährt: das Straßenbild ändert sich merklich – die Straßen sind in gutem Zustand, gepflegten Mittelinseln mit Palmen und Blumen säumen die Straßen. Der Eindruck, der den Touristen hier vermittelt wird, hat mit dem eigentlichen Kuba nichts zu tun (und rund 30% aller Gäste verlassen während ihrem Urlaub diese Halbinsel nicht). Wir finden dies sehr schade, da das Land durchaus sehenswert ist und wer nur Varadero und die Strände gesehen hat, war nicht wirklich in Kuba.
Der Ort Varadero selbst ist mit seinen 7.000 Einwohnern eher klein, allerdings hat sich das Örtchen als Szene für Musik und Kultur entwickelt. Hier befindet sich auch der zweitgrößte internationale Flughafen des Landes, von wo aus die Touristen nur eine kurze Anreise zu ihren Hotels haben. So wird Varadero doch von rund 500.000 Touristen jährlich besucht.
Auch wir haben uns hier für 4 Nächte ein 5-Sterne-Hotel gebucht, um am Sandstrand zu entspannen und hier unsere Silberhochzeit zu feiern und unser Eheversprechen am Strand zu erneuern.
Unser Hotel haben wir entsprechend dem Anlass in der 5-Sterne-Kategorie als Resort ausgesucht und gebucht, hier das „Melia Paradisus Resort Varadero“ (*unbezahlte Werbung). Hierbei handelt es sich um ein extrem großes Resort mit mehr als 500 Zimmern, die sich in einer endlosen Gartenanlage auf viele kleine zweistöckige Gebäude verteilen. Der gesamte Komplex unterteilt sich in drei Bereiche: der klassische Hotelbereich, ein Reserve-Bereich extra für Familien sowie einem Royal Service Bereich mit Junior-Suiten und entsprechendem Service. Wir haben uns für die letzte Variante entschieden und durften aber alle Annehmlichkeiten der anderen Bereiche mit nutzen.
Jeder Bereich hat seine eigene Poolanlage, in unserem Bereich war diese zum Glück recht klein und sehr ruhig, da diese den Gästen des Royal Service vorbehalten ist. Auch gibt es im Resort neben einem Hauptrestaurant in Buffetform viele kleine Restaurants, in denen man sich einen Tisch reservieren kann und das Essen serviert wird – für uns war dies im Preis inkludiert. Wir mussten auch feststellen, dass es uns im Buffetrestaurant überhaupt nicht gefiel, da es eher wie eine Massenabfertigung wirkte. In den kleinen Bedienrestaurants wurde man mit exzellentem Service verwöhnt.
Der größte Pluspunkt der Anlage ist mit Sicherheit der rund 1 Kilometer lange Sandstrand direkt vor dem Resort – zudem dieser in diesem Bereich noch mit Palmen bewachsen ist, die natürlichen Schatten spenden. Das türkisblaue Wasser ist hier auch sehr seicht und flach abfallen, es lädt einfach zum Baden ein. Man sollte aber immer daran denken, dies ist der Atlantische Ozean und nicht die Karibik, wie es von vielen Menschen erzählt wird. Die Karibik beginnt an Kubas Südküste.
Insgesamt muss man natürlich absolut ehrlich sein und sagen, dass die 5-Sterne nach kubanischem Standard vergeben sind und nichts mit den bekannten 5-Sterne-Resorts in Süd-Europa gemeinsam haben. Allerdings waren die Kubaner auch hier (wie im gesamten Land) extrem freundlich und hilfsbereit, Unzulänglichkeiten wurden versucht mit perfektem Service zu übermalen. Dies gilt natürlich insbesondere für den von uns gebuchten Bereich mit Royal Service. Kommt man in den klassischen Hotelbereich, sieht man einen deutlich anderen Standard, der Renovierungsstau ist hier noch extremer zu spüren sowie die Sauberkeit lässt hier mehr als zu wünschen übrig. Und dies auch im Restaurantbereich sowie in den Zimmern, was uns von Gästen berichtet wurde.
Wir haben dieses Hotel bewusst ausgesucht, da man hier die Möglichkeit hat, am Strand zu heiraten bzw. wie in unserem Fall sein Eheversprechen zu erneuern. Wir sind sehr gespannt, was das Hotelteam für uns für unsere morgige Silberhochzeit vorbereitet hat.