
30.04.2025 Radtour Zingst – Wieck – Prerow – Zingst
Da wir unsere Fahrräder für 3 Tage gemietet haben, können wir die Halbinsel Fischland Darß so richtig intensiv erkunden. Da große Teile des Nationalparks nicht für Kraftfahrzeuge freigegeben sind, können wir das Mitnehmen oder Mieten von Fahrrädern nur wärmstens empfehlen, um vor Ort mobil zu sein. Ansonsten erreicht man die schönsten Ecken der Region leider nicht.
Wir wollten heute auf die Bodden-Seite wechseln und uns ein paar kleine schnuckelige Häfen ansehen. So ging es erstmal nur wenige Kilometer zum kleinen Hafen von Zingst. Hier hatten wir sehr viel Glück, wurde doch die Hafenanlage samt einer kleinen Holzpromenade bis vor wenigen Wochen vollständig neu angelegt. Aber es ist sehr gut gelungen.
Von hier aus fahren die Ausflugsboote zu ihren Bodden-Rundfahrten los – man kann sogar mit einem Schaufelraddampfer fahren. Direkt am kleinen Hafenbecken lädt ein wenig Gastronomie zum Verweilen ein.
Von hier aus ging es immer entlang des Boddens erstmal in Richtung Prerow. Hier kamen wir an der außerhalb gelegenen Seemannskirche des Ortes vorbei. Diese Kirche sollte man sich nicht entgehen lassen. Sie ist typischerweise von einem Friedhof umgeben.
Man sollte sich aber auf jeden Fall das Innere der Kirche ansehen: sie ist einerseits sehr schlicht im typisch evangelischen Stil gehalten, andererseits finden man den prunkvollen Altar und das prunkvolle Taufbecken im vorderen Bereich. Rundherum hängen diverse Segelboote an den Decken. Einen besonders schönen Blick für die Details der Kirche hat man von der Empore aus – diese ist frei zugänglich.
Danach ging es weiter über die Felder und Wiesen in Richtung Wieck. Wieck ist ein kleines verschlafenes Fischernest am Boddenufer. Man findet hier die typischen Reetdächer und einen kleinen Hafen.
Von hier aus wollten wir ursprünglich weiter nach Born fahren, aber die Runde wäre dann zu groß geworden, so dass wir uns auf den Rückweg nach Prerow gemacht haben.
Prerow ist der größte Ort an der Ostseeküste auf der Halbinsel. Das Zentrum liegt durch einen breiten Wald- und Dünengürtel zur Ostsee getrennt. Wenn man ans Meer möchte, muss man hier immer ein Stück laufen.
Dafür ist der Bereich vor der Seebrücke besonders schön gestaltet – hier findet man die diversen Cafés, Restaurants und Souvenirshops. Diese Fußgängerzone lädt auf jeden Fall zum Verweilen ein.
Direkt im Anschluss gelangt man auf die neue Seebrücke von Prerow. Sie wurde erst im vergangenen Herbst eröffnet. Mit ihren 720 Metern Länge ist sie die längste deutsche Seebrücke an der Ostsee und ein der Längsten im gesamten Ostseeraum. Am Ende der Seebrücke wurde ein kleiner hufeisenförmiger Hafenbereich künstlich angelegt. Dieser soll Heimat des hiesigen Seenotrettungskreuzers werden und bietet einen Liegeplatz für kleinere Segelboote.
Insgesamt finden wir persönlich den Neubau der Brücke nicht besonders gelungen: uns fehlt der typische Holzcharakter einer Seebrücke. Der gesamte Boden ist aus großen fertigen Betonplatten gebaut. Außerdem gibt es keinerlei nett angelegte Ausbuchtungen mit Skulpturen oder Sitzgelegenheiten. Wir finden die Brücke also mehr funktional und mit wenig Charme.
Danach waren es nur noch 8 Kilometer immer über den Seedeich bis zu unserem Stellplatz in Zingst. Es war wieder eine sehr schöne Radrunde und mit rund 35 Kilometern sehr gut machbar. Radfahren auf dem Darß ist einfach etwas Schönes für Naturliebhaber, die auch gerne aktiv unterwegs sind.