
27.06.-28.06.2025 Anreise Irland
Es geht wieder los – der nächste Roadtrip mit unserem Wohnmobil steht an und wir haben uns ein für uns komplett neues Reiseland entschieden:
Irland
Für dieses Land haben wir uns bewusst entschieden, da wir es bereits länger auf unserer Agenda haben: als absolute Naturliebhaber erwarten wir, dass Irland genau zu uns passt. Da wir 17 Tage unterwegs sind, passt auch die längere Anreise inklusive von 2 Fährüberfahrten.
Freitagnachmittag ging es für uns direkt nach Feierabend los in Richtung französische Küste nach Calais. Für die knapp 400 Kilometer haben wir ungefähr 6 Stunden benötigt, da natürlich freitags nachmittags immer relativ viel Verkehr und Stau zu erwarten ist. Aber wir mussten auch mehr Zeit einplanen, da der größte Teil der Strecke uns durch die Niederlande und Belgien in Richtung französische Küste führte. In diesen beiden Ländern ist das Tempolimit für uns auf 80 km/h begrenzt, da unser Wohnmobil über 3,5 Tonnen wiegt.
So erreichten wir dann gegen 20 Uhr die Küste in Oye-Plage. Den Ort kannten wir bereits aus dem letzten Jahr, als wir in Cornwall waren. Hier steht man auf einem kostenlosen Wohnmobilparkplatz sehr ruhig und kann gut schlafen. Trotzdem sind es nur rund 20 Minuten bis Calais, wo wir am frühen Samstagmorgen dann zur Fähre nach Dover einchecken mussten.
Zuerst haben wir noch kurz den frischen mitgenommenen Salat zu Abend gegessen und dann noch einen kleinen Abendspaziergang durch das angrenzende Naturschutzgebiet gemacht. Dann hieß es auch früh schlafen gehen, ein langer Tag stand uns bevor.
Der Wecker klingelte bereits um 4.15 Uhr, da wir um 4.45 Uhr beim Check-In im Hafen von Calais sein mussten. Aktuell soll man 90 Minuten vor Abfahrt der Fähre vor Ort sein, da neben dem Check-In auch hier die Ausreise aus der EU und auch bereits die Einreise nach GB stattfindet. Durch den Austritt Großbritanniens aus der EU benötigt man mittlerweile einen Reisepass für die Einreise nach GB und auch seit 01.04.2025 ein Visum. Dieses Visum kann man ganz einfach im Vorfeld online auf der Website www.gov.uk. Hier kann man alle Daten hochladen und bezahlt direkt die fälligen 16,- GBP pro Person. Man erhält das digitale Visum dann zumeist innerhalb weniger Minuten, spätestens aber innerhalb einer Frist von 48 Stunden. Das Reisevisum ist dann 2 Jahre gültig und ist beim Scannen des Reisepasses an den Grenzen direkt hinterleg.
Am Hafen von Calais war zum glück nicht viel los und das gesamte Prozedere war in wenigen Minuten erledigt und wir standen auf dem Hafengelände und warteten, dass wir auf die Fähre fahren durften.
Die Überfahrt von Calais nach Dover dauert nur 90 Minuten und ist insbesondere zu dieser Jahreszeit meistens sehr ruhig. Durch den einstündigen Zeitunterschied erreichten wir Dover bereits um kurz vor 7.00 Uhr am frühen Morgen. Wir finden es immer eine sehr schöne Anfahrt auf Dover, wenn man bereits von Weitem die bekannten weißen Klippen sieht und diese im Morgengrauen immer mehr auftauchen.
Diese frühe Fährüberfahrt war von uns bewusst so geplant, da wir für den Samstag noch eine Fahrstecke von rund 610 Kilometer von Dover nach Holyhead vor uns hatten. Hier haben wir dann extra Zeit eingeplant, da wir abends von Holyhead aus die Fähre nach Dublin gebucht hatten.
So ging es für uns dann quer durch Großbritannien vorbei an London, Birmingham weiter in Richtung Liverpool und vor hier aus entlang der Küste ins nordwalisische Holyhead. Die Autobahn war auch trotz 4spurigem Ausbau sehr voll, so dass wir insgesamt rund 9 Stunden für die Strecke benötigt haben. Der Linksverkehr bereitet uns keinerlei Schwierigkeiten, da wir bereits viel selbst ins Ländern mit Linksverkehr gefahren sind (unter anderem nahezu 3 Monate quer durch Australien und Neuseeland mit ungefähr 18.000 Kilometern im Camper).
Unterwegs fing für uns das Abenteuer dann richtig an, als wir auf einmal kein Wasser mehr im Wohnmobil bekamen – unsere Frischwasserpumpe war ausgefallen. Somit waren Spüle, Dusche, Waschbecken und Toilette trocken. Auf einem Samstagnachmittag waren natürlich alle Werkstätten geschlossen und so hieß es improvisieren und die Problemlösung in Irland zu suchen.
Für den Rest des Tages haben wir dann zwei große Flaschen Wasser an die Toilette gestellt und abends draußen auf einer Wiese mit einer Wasserflasche unser Geschirr vom Abendessen abgewaschen.
Zum Glück hatten wir in der Zwischenzeit eine Fachwerkstatt in der Nähe von Kilkenny ausfindig gemacht (bis hier wollten wir am Sonntag noch fahren). Zum Glück konnte man die Werkstatt per WhatsApp kontaktieren und wir bekamen noch prompt eine Antwort, dass wir uns direkt Montagmorgen zur Reparatur melden könnten. Für uns eine perfekte Lösung – den Sonntag sollen wir schon ohne Wasser überbrückt bekommen.
Wir hatten noch ein wenig Zeit bis zur Fähre und haben daher am Rande von Holyhead geparkt und sind noch ein wenig am Wasser entlang der Boote spazieren gegangen.
Der Ort als solches hat nicht viel zu bieten. Er liegt im Norden Wales ganz abgelegen auf einer kleinen Halbinsel mit seinen nur rund 11.000 Einwohnern. Der Ort lebt davon, dass von hier aus die kürzeste Strecke über die Irische See nach Irland ist. So verkehren von hier direkt mehrere Fährgesellschaften ins irische Dublin. Eine gut ausgebaute mehrspurige Autoschnellstraße sowie eine Eisenbahnlinie stellen eine gute Anbindung dar und Holyhead ist von London, Birmingham, Manchester und Liverpool schnell zu erreichen.
So waren wir schnell mit unserem Ortsspaziergang fertig und früh am Check-In am Hafenterminal. Für uns ging es dann zeitig auf die Fähre, welche um 22.15 Uhr in Richtung Dublin ablegte.
Vor der Überfahrt über die Irische See hatten wir ein wenig Respekt, da die See hier oft sehr stürmisch und wellig ist. Wir hatten aber Glück: außer ein paar Wellen mit leichten Schaukelbewegungen am Anfang der Überfahrt war die Passage recht ruhig und angenehm.
Um 1.40 Uhr in den frühen Nachtstunden erreichten wir dann nach 3,5 Stunden Überfahrt pünktlich das irische Dublin. Da wir seit mittlerweile 22 Stunden unterwegs waren, haben wir uns direkt im Hagengelände auf dem Überachtungsstellplatz für LKW´s gestellt und erstmal geschlafen. Natürlich ist es auf dem Gelände recht laut, aber wir waren zu müde, uns einen anderen Stellplatz außerhalb der Stadt zu suchen. Ohropax haben dann für die nötige Ruhe gesorgt.
Außerdem hatten wir eine Duschoption für den nächsten Morgen ausfindig gemacht…