
22.08.-24.08.2025 Land van Cuijk, Niederlande
Bevor sich der Sommer dem Ende entgegen neigt war es noch einmal Zeit für ein Wochenende mit unserem Wohnmobil.
Wie so oft, sollte es in Richtung Niederlande gehen. Von uns aus waren es nur 90 Kilometer bis zu unserem Ziel: den Kraaijenbergse Plassen im Land von Cuijk.
Bei den Kraaijenbergse Plassen handelt es sich um ein Seengebiet mit insgesamt 9 größeren Seen und einer Fläche von mehr 475 Hektar. Die Region befindet sich rund 10 Kilometer südlich von Nijmegen und liegt unmittelbar parallel zur Maas. Entstanden ist das Seengebiet zwischen 1968 und 2010 durch die Gewinnung von Sand, Kies und Ton. Dadurch, dass die Seen vom Grundwasser mit höchster Qualität gespeist werden, weisen sie eine hervorragende Wasserqualität auf und sind auch glasklar. Die meisten der Seen dienen heutzutage als Naherholungsgebiet und bieten zahlreichen Aktivitäten wie schwimmen, segeln, surfen, angeln, baden etc. an. Aber ein Teil der Seen im westlichen Bereich wurde renaturiert und dient heute als Naturschutzgebiet Brut- und Nistplätzen für Wasservögel, Überwinterungsplätze für Wasservögel, Fischteichen und Sumpfgebiet für Wassertiere.
Unser Ziel war der kleine Ort Linden, welcher sich in der Mitte der Seenplatte befindet und seit dem Sandabbau nahezu vollständig von Wasser umgeben ist. Hier befindet sich ein kleiner Yachthafen mit Liegeplätzen für Ausflugsboote, ein Campingplatz, ein Badestrand und direkt daneben ein Wohnmobilstellplatz am Hafen T´Loo. Der kleine Wohnmobilstellplatz biete Platz für und 40 Fahrzeuge, wovon mehr als die Hälfte der Plätze direkten Blick auf das Wasser, die Boote und den schönen Sonnenuntergang über dem See bietet. Da man über den Platzplan vorbuchen kann, hatten wir einen Platz mit direktem Blick auf den Yachthafen bekommen. Schöner kann man fast nicht stehen. die 32,-EURO pro Nacht für den Stellplatz inklusive Kurtaxe, Strom, Wasser und Abwasser fanden wir dann auch fair. Wir hatten im Vorfeld eine PIN bekommen und konnten so direkt durch die Schranke auf unseren Stellplatz fahren.
So sind wir dann am Freitagabend auch nach rund einer Stunde Fahrt dort angekommen und haben unseren Stellplatz bezogen.
Da wir wussten, dass es auf dem Gesamtareal 2 Restaurants und fußläufig erreichbar ein Pfannkuchenhaus gibt, haben wir nichts zum Essen mitgenommen. Wir sind dann in ein kleines Bistro eingekehrt, wo man typische holländische Spezialitäten wie Pommes, Kibbelinge, Frikandeln und vieles mehr bekommt.
Abends haben wir noch einen kleinen Spaziergang bis zum Badestrand gemacht bevor wir es uns gemütlich gemacht haben.
Ende August werden die Nächte hier auch schon relativ kalt.
Für den Samstag stand dann die Erkundung der Umgebung auf dem Programm.
Da die Seen doch recht groß sind, ist umwandern eigentlich keine wirkliche Option. Daher haben wir eine Tour mit unseren E-Scootern durch die Umgebung gemacht:
Von einer Brücke über einen Verbindungskanal zweier Seen hatten wir einen schönen Blick über das Wasser und konnten sogar den sportlichen Ruderern zusehen.
Von hier aus ging es entlang der Maas weiter bis zum Binnenhafen von Cuijk:
Der Hafen ist über eine Schleuse von der Maas aus erreichbar und hat eine Ausdehnung von rund 1000×600 Metern. Entstanden ist der Hafen Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Benötigt wurde er hauptsächlich für den Abtransport des hier abgebauten Sandes und Kies (aber auch anderen Schüttgütern). 2013 wurde hier dann auch ein Containerterminal gebaut, welches von den größeren Industriefirmen in der weiteren Umgebung genutzt wird. Hier konnten wir sogar am Samstag dem Rangieren der großen Container zusehen.
Unser nächstes Ziel war die Stadt Cuijk an der Maas. Unterwegs kamen wir noch an Überresten von Bunkern aus dem II.Weltkrieg vorbei sowie haben wir Containerschiffe bei der Einfahrt in die schmalen Kanäle abseits der Maas beobachten können. Außerdem verläuft hier die Eisenbahnlinie von Nijmegen nach Venlo und überquert die Maas auf einer historischen Eisenbrücke.
Außerdem haben wir noch einen Fotostopp an einer typisch holländischen Windmühle gemacht und sind durch eine Weide mit Hochlandrindern spaziert. Die Tiere liefen frei in einem sehr großen Areal – als Fußgänger wurde man auf Verhaltensregeln wie ausreichend Abstand etc. Man ist doch sehr respektvoll, wenn man den Tieren mit ihren riesigen Hörner ohne Zaun gegenübersteht. Dies war aber überhaupt kein Thema, die Tiere sind die Spaziergänger gewohnt und lassen sich beim Grasen auf den Wiesen in keinster Weise stören.
Wir erreichten dann final auch die kleine Stadt Cuijk. die rund 25.000 Einwohner zählende Stadt gehört zur Gemeinde Land van Cuijk. Cuijk war bereits rund 700 Jahre vor Christus von den Kelten besiedelt und die Römer errichteten hier ein Kastell. Im Mittelalter war die Region dann eine Art Pufferstaat zwischen den beiden verfeindeten Herzogtümern Geldern und Brabant, fiel aber letztendlich dem holländischen Brabant zu. Da in dieser Region die Maas bis vor rund 100 Jahren nicht eingedeicht war, wurde das Land regelmäßig durch Hochwasser überflutet und zerstörte so die ganzen Ernten der Bauern. Erst mit dem Bau der Deiche in den 1920ern und der Errichtung der Eisenbahnlinie blühte die Stadt auf und wurde zur Marktstadt. Ende der 1950er kamen dann auch die ersten Industriebetriebe hinzu.
An Sehenswürdigkeiten gibt es hier nicht allzu viel zu sehen. Im Zentrum befindet sich die historische Kirche und ein alter Kloster-/Wehrturm direkt am Maasufer. Dass Maasufer ist aber nicht sehenswert, hier gibt es keine Promenade, sondern nur eine Straße und Parkplätze.
Rund um die Kirche gibt es den üblichen alten Friedhof, dieser ist derzeit interessant, da man hier viel Skulpturen moderner Kunst aufgestellt hat. Wir haben uns diese auch angesehen und konnten so manches mal schmunzeln oder konnten die Intention nicht verstehen.
Im Ortszentrum gibt es dann gegenüber dem Rathaus noch einen kleinen Marktplatz und die Fußgängerzone mit mehreren Cafés, Bars und Restaurants. Wir waren erstaunt, dass diese auf einem Samstagmittag noch geschlossen waren. Scheinbar dienen sie mehr dem Abend-/Nachtleben. So haben wir in einer Bäckerei kurz noch einen Kaffee getrunken und sind dann mit unserem E-Scooter wieder zurück zu unserem Stellplatz gefahren.
Auf dem Rückweg konnten wir dann auf einem Feld direkt neben der Straße noch wunderbar Störche aus nächster Nähe beobachten. so nah haben wir Störche noch nie gesehen.
Zurück am Wohnmobil haben wir ein wenig in der Sonne gesessen bevor wir im zweiten Restaurant des Areals eine Flammkuchen gegessen haben. hier saß man besonders schön draußen direkt am Yachthafen. Das Restaurant war ganz stylisch in einer Art Glamping-Zelt gebaut.
Den Abend haben wir dann gemütlich ausklingen gelassen und sind zum heute besonders schönen Sonnenuntergang nochmal am Yachthafen entlang spaziert.
Den Sonntag haben wir dann ganz gemütlich gestaltet:
Wir durften bis nach 14 Uhr auf unserem Stellplatz bleiben und haben die Sonne einfach genossen und gemütlich am Wasser gesessen.
Zwischendurch sind wir nochmal bis zum Strand gelaufen und haben uns die Füße im klaren Wasser des Kraaijenbergse Plassen abgekühlt.
Auf dem Heimweg haben wir dann noch einen kurzen Einkaufsstopp am Supermarkt gemacht.
Hier wunderte uns der Menschenauflauf vor dem Gebäude. Als wir näher kamen wussten wir warum: Red Bull hatte hier einen Werbestand und ein originalgetreues Formel-1-Auto abgestellt. Es war schon spannend, so ein Rennauto mal aus nur 2 Metern Abstand zu sehen. Man wundert sich doch, wie kleine diese sind und wie wenig Auto die Rennfahrer um sich rumhaben. Wer wollte, konnte auch an zwei Rennsimulatoren seine eigenen Fahrkünste testen.
Danach ging es für uns dann zurück in Richtung Heimat. Wir sind allerdings nicht komplett über die Autobahn gefahren, sondern über Land in Richtung Arcen – dort wollten wir im bekannten Pfannkuchenhaus das Wochenende ausklingen lassen. Dafür mussten wir hier aber die Maas mit einer kleinen Fähre überqueren, da es hier keine Brücke gibt.
So ging ein sehr schönes Wochenende zu Ende und wir sind uns sicher, dass wir hier noch einmal hinfahren werden. Die Region mit der Maas, den Seen, kleinen Örtchen und auch Nijmegen in Reichweite hat echt sehr viel zu bieten. Und der Stellplatz war einfach extrem schön – die Lage direkt am Wasser hat uns ehr gut gefallen. Das nächste Mal werden wir allerdings unsere Fahrräder mitnehmen, da die Seen so groß sind und die Region so weitläufig ist. Mit Fahrrädern hat man dann eine größere Reichweite um die Seen herum oder bis ins nahegelegene Nijmegen.