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  >  Asien   >  13.02.2023 – Tag 167 Old Dubai + Dubai Marina

Da wir mehrere Tage in Dubai verbringen werden, können wir die Stadt Stück für Stück erkunden. So stand heute Vormittag als Erstes der alte Stadtkern Bur Dubai (Old Dubai) auf unserem Programm.

Bur Dubai ist ein historisches Viertel gelegen an der Westseite des Dubai Creeks. Der Dubai Creek (Khor Dubai) ist ein natürlicher Meeresarm des Persischen Golfs der von seiner Mündung aus 14 Kilometer ins Landesinnere reicht. Er hat an der Mündung eine Breite von nur 115 Metern, verbreitert sich aber im Land immer weiter bis auf 1.500 Metern. Der Dubai Creek teilt die Stadt Dubai in die beiden alten Stadtkerne Bur Dubai im Westen und Deira im Osten.

Direkt in unmittelbarer Nähe der Metro-Station trifft man als erstes auf das Wohnhaus von Sheik Saeed Al Maktoum, dem ehemaligen Herrscher des Emirats Dubai bis 1958. Al Maktoum ist die herrschende königliche Familie seit 1833. Das Gebäude ist aus einem typischen Lehm-Sandsteingemisch erbaut – dem klassischen Baustil aus der Karawanenzeit. Die Gebäude weisen nach außen so gut wie keine Fenster auf, alle Zimmer sind mit Türen und Fenstern zum Innenhof ausgerichtet. Diese Bauweise sorgt dafür, dass keine unnötige Hitze in Wüstenregionen durch die Fenster in die Gebäude eindringt. Der meist kleine Innenhof liegt schattig und somit kann keine direkte Hitze durch die Sonne in die Zimmer eindringen. Diesen Baustil trifft man in den Wüstenregionen Arabiens und Nordafrikas immer wieder an.

 

 

Das ehemalige Wohnhaus Al Maktoums steht der Öffentlichkeit zur Besichtigung offen, man kann viele Zimmer wie Empfangs- und Besprechungsräume ansehen. Sehr schön sind die typischen farbenfrohen Sitzkissen der arabischen Region.

 

 

Von hier aus weiter am Dubai Creek entlang findet man das Heritage Village, ein öffentliches Freilichtmuseum. Der Komplex wurde vor einigen Jahren restauriert und im klassischen Baustil des historischen Dubais erhalten. Auch hier trifft man auf die vielen Gebäude im oben beschriebenen Stil aus der Karawanenzeit. Ein völlig kontrastreiches Viertel im Vergleich zu den Wolkenkratzern des modernen Dubais.

 

 

 

Entlang des Dubai Creeks in Richtung Zentrum von Bur Dubai kommt man in den traditionellen Souk, wo noch heute viel mit Textilwaren und Gewürzen gehandelt wird. Allerdings spielen die Umsätze mit Touristen mittlerweile die größte Rolle. Auffällig fanden wir, wie extrem aufdringlich hier die Händler waren – dieses Auftreten stand im Widerspruch zu dem ansonsten sehr höflichen und zuvorkommenden Art und Weise der hier lebenden Menschen, allerdings sind die Händler auf den Souks keine Emiratis. Ein so aufdringliches Verhalten haben wir auch in anderen arabischen Regionen wie zum Beispiel im Oman bisher nicht erlebt. Das hier praktizierte Ansprechen, Ware einem in die Hand drücken, anfassen und in den Laden drängen ging deutlich über die übliche und normale arabische Händlermentalität hinaus.

 

 

Die nächsten Souks, vor allen Dingen der bekannte Goldsouk und weitere Gewürz- und Textilsouks befinden sich auf der Ostseite des Dubai Creeks in Deira.

 

 

 

 

Um den Fluss zu überqueren verkehren noch die klassischen Abras – das traditionellste Verkehrsmittel Dubais. Hierbei handelt es sich um kleine Holzboote, auf denen man sich auf mittig erhöht gebaute Holzbretter setzt und dann für nur 1,- Dirham (0,25 EUR) übergesetzt wird. Man sitzt direkt mit Blick aufs Wasser, eine Reling oder irgendeine Sicherheitsleine gibt es nicht – man ist für sich selber verantwortlich. Dafür hat man einen uneingeschränkten Blick auf die Ufer an beiden Seiten sowie auf den Schiffsverkehr auf dem Creek. Der Schiffsverkehr findet hier noch auf traditionellen Dhaus aus Holz gebaut statt – mit diesen Schiffen sind die arabischen Völker früher in See gestochen, um Handel mit Afrika und Indien zu betreiben.

 

 

 

Uns wurde dann das extrem aufdringliche Verhalten zu viel und somit haben wir uns dafür entschieden, das historische Stadtzentrum zu verlassen und sind mit der Metro in das moderne Viertel Dubai Marina direkt am Jumeirah Beach gefahren.

 

 

Dubai Marina liegt rund 20 Kilometer außerhalb vom alten Stadtkern Dubais und ist eine künstliche Kanalstadt. Man hat hier eine rund drei Kilometer langen Kanal aus der Wüste ausgegraben und mit dem Meer verbunden, so dass dieser sich mit Wasser füllte und man eine Verbindung mit dem Persischen Golf geschaffen hat. Der rund um den Kanal liegende Yachthafen ist der größte künstliche von Menschenhand geschaffene Yachthafen der Welt. Rund um den Yachthafen wurden in mehreren Bauabschnitten Wolkenkratzer zwischen 250 und 300 Metern Höhe gebaut, die zum größtenteils private Eigentumswohnungen und Apartments beherbergen. Zwischen den Häusern und dem Yachthafen wurde aber auch ein Freizeitareal mit einem acht Kilometer langen Rundwanderweg um den Kanal geschaffen.

 

 

Hinter den Hochhäusern der Dubai Marina befindet sich einer der bekanntesten Stadtstrände Dubai, der Jumeirah Beach. Hierbei handelt es sich um einen sehr breiten, feinsandigen Strandabschnitt, das Wasser fällt hier flach in den Persischen Golf ab. Mittlerweile ist der Jumeirah Beach mehr eine Bucht, die rechterhand von der künstlich geschaffenen Palmeninsel und linkerhand von der künstlich geschaffenen Halbinsel mit dem höchsten Riesenrad der Welt dem Dubai Flyer eingerahmt wird.

 

Am Jumeirah Beach entlang führt eine Promenade mit zahlreichen Lounges, Cafés, Restaurants und Bars. Von hier aus kann man wunderbar den Blick auf das Meer und die untergehende Sonne genießen.

 

 

Die Viertel Dubai Marina und Jumeirah Beach sind bekannt für ein vielfältiges Nachtleben und Anziehungspunkt und Ausgehviertel für die einheimische Bevölkerung und die Touristen gleichermaßen. Auch im Dunkeln sind die vielen beleuchteten Wolkenkratzer rund um die Marina eine schöne Kulisse.