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  >  Europa   >  Irland   >  12.-13.07.2025 White Cliffs of Dover und Heimreise

Jetzt war das letzte Wochenende und somit die letzten beiden Tage unseres Roadtrips nach Irland angebrochen. Eigentlich stand nur noch die Heimreise auf dem Programm. Sie sollte uns über die gleiche Strecke zurückführen:

 

Als erstes ging es die gut 600 Kilometer wieder quer durch Groß-Britannien bis an die Küste am Ärmelkanal an Dover. Im Gegensatz zur Hinfahrt war die Autobahn dieses Mal deutlich leerer und so kamen wir gut durch und haben am frühen Nachmittag bereits Dover erreicht.

 

Für alle, die auf gleichem Weg durch Groß-Britannien reisen, hier ein kleiner Tipp bevor es teuer wird:

 

Wenn man über die Autobahn südlich von London kommt, muss man zwangsläufig die Themse überqueren. Gen Norden fährt man durch einen Tunnel, südwärts geht es über eine gigantische Hängebrücke. Während der Fahrt fällt uns auf einmal der Hinweis auf, dass die Querung der Themse mautpflichtig ist. Allerdings gab es keinerlei Mautstation. Irgendwann sahen wir auf der Brücke lediglich den Hinweis auf eine Website, wo man bis um Mitternacht des Folgetages seine Maut entrichten muss. Dies haben wir dann am nächsten Tag auch ausprobiert und erledigt: während der Fahrt wird lediglich jedes Kennzeichen gefilmt und registriert. Dieses gibt man dann auf der Website ein und einem wird dann die Mautgebühr angezeigt, welche man online bezahlen muss. Macht man dies nicht, bekommt man einen Strafzettel automatisch nach drei Monaten zugestellt. Da wir dies auf der Hinfahrt nicht gelesen haben, sind wir sehr gespannt, ob und wann wir hierzu die entsprechende Post bekommen. Wir fanden dies eine recht ungewöhnliche Methode, da nicht jeder aufmerksam alle Schilder liest bzw. es bestimmt auch Reisende gibt, die der englischen Sprache nicht 100% sicher sind.

 

So fuhren wir dann von Canterbury aus kommend auf Dover zu und bekamen als erstes einen schöne Blick auf das oben auf der Stielküste liegende Dover Castle.

 

 

Hier bogen wir dann ab, wollten wir doch den Nachmittag bei schönstem Wetter noch bei einem Highlight verbringen:

 

White Cliffs of Dover

Die weißen Kreidefelsen befinden sich östlich und westlich der Stadt Dover entlang der ganzen Küstenlinie in der Grafschaft Kent. Sie sind zum Teil bis zu 110 Meter hoch und durch den extrem hohen Kalkgehalt haben sie ihre leuchtend weiße Farbe. Durch ihre Lage entlang der Ärmelkanalküste dienten sie in der Vergangenheit als symbolischer Schutzwall gegen Invasionen aus Kontinentaleuropa. Heutzutage verbindet fast jeder Reisende die Kreidefelsen mit Groß-Britannien, da sie an der schmalsten Stelle zum europäischen Festland liegen und fast jede Reiseroute über den Ärmelkanal ins Land führt. Die weiße Küstenlinie ist meist der erste und auch letzte Anblick, den Touristen auf ihrer Reise nach GB haben.

 

 

Wir haben etwas außerhalb von Dover direkt oben auf der Steilküste geparkt. Von hier aus kann man immer entlang der Abbruchkante laufen und hat eine tolle Aussicht über die Küstenlinie und das hier türkis leuchtende Meer. Bei klarer Sicht kann man bis ins an der schmalsten Stelle nur 33 Kilometer entfernte Frankreich gucken. Von unserem Parkplatz aus konnten wir zwischen zwei Laufoptionen wählen: entweder ein schmaler Pfad direkt an der Abbruchkante oder ein breiterer und gut ausgebauter Wanderweg einige Meter weiter von der Kante entfernt. Wir müssen zugeben, dass man für den Weg direkt entlang der Abbruchkante schon schwindelfrei und trittsicher sein muss, da es hier fast senkrecht in die Tiefe geht.

 

 

Immer wieder hat man dann tolle Aussichten auf die Klippen, die sich hier in hinter jeder Kurve auftun.
Zwischendurch hat man auch die Möglichkeit etwas niedriger zu gehen und auf halber Höhe den Ausblick zu genießen. so guckt man auch mal gegen die Felsen und nicht nur von oben herab.

 

 

Ab hier könnte man noch weiter bis zum Leuchtturm von Dover laufen oder weiter bergab entlang der Klippen an den Felsenstrand und bis ins Ortszentrum von Dover.

Da aber am frühen Abend unsere Fähre in Richtung Frankreich ging, sind wir auf gleichem Weg zurückgegangen. Von hier aus konnte man dann schon hervorragend den Fährverkehr des Hafens von Dover beobachten.

 

 

Abends haben wir dann pünktlich um 20.30 Uhr den Hafen von Dover verlassen und sind im Sonnenuntergang in Richtung Frankreich gefahren. Auch für unsere Reise war der Blick auf die Kreidefelsen der letzte Blick auf die Britischen Inseln.

 

 

 

Begleitet von Möwen haben wir pünktlich nach 1:40 Stunden im Hafen von Calais festgemacht. Übernachtet haben wir dann im uns bekannten Oye-Plage und sind dann am Sonntag über die leere Autobahn quer durch Belgien in Richtung Heimat gefahren.

 

Für uns geht ein spannender und besonderer Roadtrip zu Ende:

Bereits seit vielen Jahren stand Irland auf unserer Bucket-List. Wer uns kennt, weiß ja, dass wir extrem gerne in der Natur unterwegs sind.
Irland hat uns aber in jeglicher Hinsicht überzeugt:

 

1. Als erstes sind die extrem freundlichen und hilfsbereiten Menschen zu erwähnen. Überall wurde Rücksicht aufeinander genommen, im Straßenverkehr fiel uns dies besonders positiv auf.
2. Auffällig ist die extrem Sauberkeit im Land: es gibt so gut wie gar keine Mülleimer, lediglich Schilder man möge seinen Unrat bitte wieder mitnehmen. Wir hatten teilweise mehrere volle Müllbeutel im Kofferraum, da es keine Entsorgungsmöglichkeit gab. Aber wirklich jeder hielt sich an die Regelung und es lag keinerlei Müll in der Natur rum.
3. Als Roadtrip Fans haben wir es genossen, dass man fast auf jedem Parkplatz übernachten darf. So haben wir bis auf eine Übernachtung immer inmitten der schönsten Natur oder an urigen Pubs übernachtet.
4. absolut faszinierende und abwechslungsreiche Natur: egal, ob an den Steilklippen der Westküste, den zerklüfteten Halbinseln im Südwesten, den Hochmooren und Fjorden im Connemara – überall hat uns die Landschaft immer wieder überrascht und sie war extrem abwechslungsreich
5. bunte Orte und Städte mit typisch irischem Leben und einzigartiger Pub-Kultur. Viele denken, die orte seien durch graue Steinhäuser geprägt. Wir fanden eher das Gegenteil, da die meisten Fronten der Häuser in den unterschiedlichsten Farben gestrichen sind und es somit vielmehr bunt und freundlich wirkt.
6. Neben der Farbenvielfalt viel uns auch das rege Leben in kleinsten Orten und Städten auf: es war überall richtig viel Treiben und Unterhaltung auf den Straßen (Cafés, Restaurants, Pubs, Musik, Läden, Straßenkünstler etc.), gefühlt fand alles draußen und gemeinsam statt
7. wirklich leckere Restaurants und Pubs: überall wird frisch gekocht und auf Fertigprodukte verzichtet. Als Fisch wird immer der fangfrische Fisch des Tages angeboten (und dieser ist wirklich täglich unterschiedlich) oder auch das klassische Irish Stew. Wir fanden die Küche einfach lecker und waren häufiger essen als wir ursprünglich wollten.
8. wir waren positiv vom Wetter überrascht: für irische Verhältnisse haben wir echt schönes Wetter gehabt – bis auf zwei Tage mit leichtem Nieselregen war es immer heiter bis wolkig mit nur sehr vereinzelten Regenschauern. Obwohl die Temperaturen nur zwischen 16 und 20 Grad lagen, fühlte es sich viel wärmer an und wir waren so gut wie immer in kurzer Kleidung draußen. Wir haben sogar die ganze erste Woche jeden Abend in kurzer Kleidung draußen gegessen.

 

Insgesamt sieht man also, es war für uns der perfekte Roadtrip.
Insgesamt sind wir inklusive An- und Abreise rund 4.000 Kilometer gefahren, haben aber unfassbar viel gesehen.

 

 

Anhand der Karte sieht man, dass wir uns im Wesentlichen auf den Südteil der irischen Insel konzentriert haben. Wir sind uns sicher, dass der nördliche Teil der Republik Irland sowie auch Nordirland noch folgen werden. Nachdem wir im letzten Jahr bereits in Cornwall unterwegs waren, dieses Jahr quer durch Groß-Britannien mussten und dann quer durch Irland gefahren sind, merken wir, dass die Britischen Inseln uns absolut begeistern und insbesondere sich für Roadtrips mit dem Wohnmobil oder einem Campervan eignen. Uns fallen da jetzt schon weitere Ziele auf den Britischen Inseln, wo wir gerne auch noch hin möchten (neben vielen anderen Zielen in ganz Europa)…