
Heute hieß es für Abschied nehmen von Paphos und damit von der Westküste. Von hier aus sollte es jetzt zu unserem letzten Ziel unseres Roadtrips durch Zypern in Richtung Larnaca gehen.
Bevor wir die Westküste verlassen haben, stand aber noch einen Besuch der Königsgräber im antiken Paphos auf dem Programm. Die Königsgräber in Paphos zählen zu einem der archäologischen Highlights der Insel und stammen aus der hellenistischen und frühen römischen Epoche, d.h. etwas von 300 v.Chr. bis ca. 700 n.Chr.
Bei den Königsgräbern handelt es sich allerdings nicht dem Namen entsprechend um Gräber von Königen, sondern um Gräber hochrangiger Amtsträger und Aristokraten. Die Gräber haben ihren Namen bekommen, da sie von extremer Größe und Pracht waren, zum Teil sogar mit dorischen Säulen ausgestattet.
Sehr häufig stellen die Gräber einen Nachbau der Häuser der Verstorbenen dar, wobei die eigentlichen Grabkammern immer um einen Peristylhof angelegt sind, d.h. um einen rechteckigen Innenhof mit Säulenhallen auf allen Seiten. Hier sieht man viele Parallelen zu den Ausgrabungen im alten Ägypten (Alexandria) und es wird klar, wie eng die Verbindung der ägyptischen und der griechischen Kultur und auch die Verbindung zwischen Alexandria und Paphos war.
Man kann heute noch in einige der Grabkammern hinabsteigen und sieht sowohl die Innenhöfe mit den Säulen als auch die leeren Grabkammern an den Wänden.
Insgesamt ein sehr großes und weitläufiges Gelände, man sollte etwas Zeit mitbringen. Es ist eine etwas andere Art von archäologischen Ausgrabungen, da man teilweise in die Grabkammern hinabsteigen kann, was zum Teil ein etwas mulmiges Gefühl aufkommen lässt. Der Eintritt ist mit 2,50 EURO pro Person mehr als fair.
Von hier aus haben wir dann Paphos über die Küstenautobahn gen Osten verlassen bis wir kurz vor Limassol das antike Kourion erreicht haben.
Kourion war einst ein bedeutendes Stadtkönigreich auf der Insel Zypern und wurde auf den Hügeln der Steilküste in der Nähe des Flusses Kouris. Es handelt sich um die bedeutendste Ausgrabungsstätte auf Zypern. Das antike Kourion hatte eine enge Verbindung zu Argos auf der griechischen Halbinsel Peleponnes die Einwohner Kourions waren Nachfahren der Einwanderer aus Argos.
Das Königreich Kourion wurde schließlich 365 n.Chr. von einem schweren Erdbeben vollständig zerstört.
Das Herz der Ausgrabungsstätte ist das prächtige griechisch-römische Theater, welches vollständig restauriert wurde. Von den Rängen aus hat man einen tollen Blick über die Steilküste bis hinauf aufs Meer. In den Sommermonaten ist dies eine beliebte Kulisse für zahlreiche open-air Musik- und Theateraufführungen.
In unmittelbarer Nähe zum Theater findet man die gut erhaltenen Überreste der Villa des Eustolios, nennenswert sind hier die gut erhaltenen Mosaike.
Des Weiteren findet man auf dem weitläufigen Gelände verschiedene Ausgrabungen, die Gebäude wie eine hellenistische Basilika oder die römische Agora mit Säulengängen erahnen lassen. Für uns als Laien wurde es hier sehr schwierig, da es sich um sehr zerstörte Steine handelt. Für den Archäologen natürlich mit Sicherheit von hohem historischen Wert und somit ist der Eintritt mit 4,50 EURO pro Person absolut gerechtfertigt.
Wir stellen überhaupt fest, dass auf Zypern die Eintrittspreise sehr niedrig und moderat sind, häufig sind absolute Highlights sogar kostenlos – bei uns unvorstellbar. Ebenso sind 95% aller Parkplätze in den Städten und auch an den kulturellen Sehenswürdigkeiten kostenlos.
Von Kourion aus ging es dann final in Richtung Larnaca, welches wir zum Einbruch der Dunkelheit erreichten.
Larnaca ist eine Hafenstadt und liegt an der Südküste. Dank seiner zentralen Lage, erreicht man von hier aus sehr schnell alle Teile Zyperns. Larnaca mit seinem 52.000 Einwohnern ist eine pulsierende Stadt, das Leben spielt größtenteils rund um den historischen Stadtkern sowie auf der Strandpromenade Phinikoudes. Hier findet abends ein reges Nachtleben statt.
Im Zentrum der Altstadt liegt die Sankt Lazarus Kirche, welche angestrahlt im Dunkeln eine sehr schöne Aura vermittelt.
Außerdem fanden wir, dass viele Gassen und Straßen im Dunkeln ihren ganz eigenen Charme versprühten.
Zu guter Letzt waren wir an der Strandpromenade noch auf einer kleinen Kirmes, die rund um den Europa Square am Ende der Strandpromenade aufgebaut war. Hier ging es sogar schon sehr weihnachtlich zu, da alles weihnachtlich dekoriert und beleuchtet war.