
08.07.2025 Galway
Galway ist die Hauptstadt der Grafschaft Galway und liegt an der Mündung des Flusses Corrib in den Atlantik an der Westküste Irlands. Galways Gründung basiert auf einem Kloster aus dem 11.Jahrhundert. Sie ist heute mit ihren rund 85.000 Einwohner die bevölkerungsreichste Stadt im Westen Irlands. Die beiden bedeutenden Universitäten führen zu einem sehr hohen Anteil junger Menschen gemessen an der Einwohnerzahl. Galway ist bekannt für sein reichhaltiges kulturelles Angebot an Theater, Musik, Museen und Kunst. Im Jahre war Galway sogar Kulturhauptstadt Europas. Die Stadt verfügt über eine extrem hohe Dichte and Restaurants und Pubs – hier wird abends zumeist Live-Musik geboten. Ebenso ist Galway bekannt für eine seine Szene an Straßenmusikern. Bei den Iren führen all diese Punkte dazu, dass sie Galway als „heimliche Hauptstadt Irlands“ bezeichnen.
Für uns klingt dies alles so besonders und reizvoll, dass wir diese Stadt auf jeden Fall sehen wollten. Von Doolin aus erreichten wir Galway nach rund 1,5 Stunden Fahrzeit und einen Parkplatz hatten wie schnell gefunden, nachdem wir auf einer Tankstelle gefragt hatten. Die Iren sind generell immer sehr freundlich, hilfsbereit und geben einem gute Auskünfte.
Als Erstes sind wir dann in das so genannte Latin Quarter Galways gegangen. Hierbei handelt es sich um das Viertel rund um die Highstreet. Dies ist wohl das typischste Viertel der Stadt, geprägt von bunten Pubs, Cafés, Shops, Straßenmusikern, bunten Fähnchen und vielen Besuchern. Hier pulsiert das irische Leben so wie man es erwartet.
Wir finden, die Altstadt Galways ist auf jeden Fall die bisher typischste Stadt Irland, hier ist es einfach unverkennbar, wo man ist. Uns gefällt dies sehr gut. Hier könnten wir stundenlang durchspazieren und dem bunten Treiben zuschauen. Wir haben in einem Eck-Café dann einen Kaffee getrunken und uns von dort das Leben und die Menschen in der Altstadt angesehen. Zudem war es noch perfektes Wetter und so konnten wir es gut aushalten.
Natürlich sollte danach auch noch etwas Sightseeing auf dem Programm stehen:
Galway ist auch bekannt für seine zahlreichen kleineren Flüsse und Bäche mit ihren kleinen Stauwerken und Wasserfällen. Entlang dieser Wasserachsen wurden wunderschöne Spazierwege und grüne Parkanlagen angelegt. Diese Flächen laden wunderbar zum Verweilen ein, egal ob man eher sportlich aktiv unterwegs ist oder auf einer Decke mit Picknick entspannt. Zudem kann man von überall schöne Aussichten genießen.
So spazierten auch wir entlang einer der Wasserachsen zum historischen Teil der Stadt mit ihren beiden bedeutendste Sehenswürdigkeiten:
Cathedral of Galway
Die katholische Kathedrale von Galway wurde erst vor gut einem halben Jahrhundert gebaut und 1965 feierlich eingeweiht und dient als Bischofssitz des Bischofs von Galway und Kilmacduagh.
Die Kathedrale hat die klassische Form einer Basilika auf einem Kreuzgrundriss und ist aus grauschwarzem, unverputztem Werkstein erbaut. Über der Vierung des Tonnengewölbes befindet sich dann die sehr beeindruckende und mächtige oktogonale Kuppel der Kathedrale.
Die verschiedenen Baustile von Romanik, Gotik und byzantinischer Kuppelarchitektur verleihen dem Gebäude einen ganz eigenen Stil. Die Kathedrale ist sowohl von außen als auch von innen absolut sehenswert und man sollte sich einen Besuch nicht entgehen lassen.
National University of Ireland
Die Universität von Galway wurde 1845 als Teil der bekannten Queen´s University gegründet und 1997 in den Status National University of Ireland erhoben.
Der historische Gebäudeteil wurde in Form der Quadrangel gebaut und stellt eine Nachbildung der bekannten Oxford University dar. Bereits von außen ist dieser Gebäudeteil sehr imposant. Wir fanden es sehr schön, dass man ohne Problem in den Innenhof der Quadrangel kommt. Hier kann man die großartigen Gebäudefassaden, zum Teil klassisch mit Efeu berankt, sowie den gepflegten Rasen bewundern. Hier kann man sich vorstellen, dass das Studieren noch eine Ehre ist. Allein in dem Ambiente bewegt man sich schon irgendwie langsamer und respektvoller.
Schwerpunkte der Fakultäten liegen in den Bereichen Medizin, Naturwissenschaften, Bildung und Forschung.
Die historische Quadrangel beherbergt noch heute genutzte das Auditorium Maximum – dieses muss sehr imposant sein. Leider haben wir den Saal nicht zu sehen bekommen.
Alle anderen Gebäudeteile rund um die Quadrangel herum sind zumeist in den 1970er Jahren erst erbaut worden und somit leider kein architektonisches Highlight.
Das Universitätsgebäude ist auf jeden Fall ein architektonisches Highlight unserer bisherigen Rundreise durch Irland und ein Besuch absolut empfehlenswert.
Danach neigte sich für uns der Besuch Galways so langsam dem Ende entgegen, da wir noch ein Fahrstück vor uns hatten. Noch einmal durch das schöne Latin Quarter hindurch spazieren und dann haben wir uns auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel gemacht:
Leenaun am Killary Fjord im Connemara Nationalpark
Da die nächsten Tage ganz im Zeichen einer ganz anderen Landschaft als bisher stehen sollten, sind wir von Galway aus in nordwestliche Richtung nach Leenaun am Killary Fjord gefahren. Von hier aus sind es morgen nur wenige Minuten tiefer hinein in den Connemara Nationalpark.
Leenaun selbst ist eigentlich nur eine kleine Siedlung am Ende des Killary Fjordes. Hier treffen sich allerdings drei Straßen, welche in die wichtigsten Richtungen der Region führen. Aus diesem Grund siedelten hier vor rund 200 Jahren die ersten Iren an.
Heute fahren hier auch die Touristentouren entlang, einmal gibt es ein Wollmuseum und zum anderen ist das Besondere an diesem Fjord, dass er bei Ebbe komplett trocken wird und bei Flut sich wieder füllt.
Unser Stellplatz liegt direkt am Fjordende, dem sogenannten „Sunset Point“. Leider ist das Wetter eher wolkig und zugezogen, so dass wir den schönen Sonnenuntergang über dem Fjord nicht erleben konnten.
Die schöne, über hundert Jahre alte Brücke, welche hier über den Fluss führt, brach 2007 nach heftigen Regenfällen zusammen. Die neue Brücke wurde zum Glück im gleichen historischen Stil errichtet und 2009 eröffnet.
Wir sind dann noch kurz entlang der kleinen Häuser der Siedlung spaziert, bevor wir im zentralen Pub des Ortes eingekehrt sind und zu Abend gegessen haben.