
04.02.2025 St. Kitts
Bereits vor 7.00 Uhr haben wir am frühen Morgen an unserem nächsten Ziel angelegt:
Basseterre, die Hauptstadt vom Inselstaat St. Kitts and Nevis – auf der Haupt Insel St. Kitts gelegen.
Ebenso wie Antigua, gehört auch St. Kitts zur Inselgruppe der Kleinen Antillen und liegt in der nördlichen Karibik. Wie die meisten der Inseln ist auch St. Kitts vulkanischen Ursprungs und die Insel ragt bis zu 1.156 Metern aus dem Meer heraus. Der nur 263 Quadratkilometer und 50.000 Einwohner umfassende Inselstaat ist besonders klein und gehört sogar zu den zwölf kleinsten Staaten der Erde. Der größte Teil der Bevölkerung lebt in der Hauptstadt Basseterre auf St. Kitts. Vielen ist auch noch der ehemalige Name der Insel St. Christopher geläufig, erinnert er doch an den Entdecker der Insel Christopher Kolumbus.
Da wir auf St. Kitts eine sehr lange Liegezeit von 13 Stunden hatten, wollten wir den Tag auch vollständig ausnutzen und haben für Vormittags erstmal einen Ausflug gebucht: um 8.30 Uhr ging es für die nächsten 3,5 Stunden zu einer Wanderung in den Regenwald von St. Kitts. Per Bus ging es in rund 25 Minuten hinaus in die Bergwelt hinein in den Nationalpark rund um das Wingfield Estate.
Hier hatten wir zuerst die Möglichkeit des Besuchs von einem schön angelegten botanischen Garten sowie des dazugehörigen Batikstudios Romney Manor. In der weitläufigen Gartenanlage findet man sehr viele exotische Pflanzen und Palmen. Auch sind die kleinen Häuschen innerhalb der Anlage in den typisch karibisch leuchtenden Farben gestrichen. Es machte sehr viel Spaß durch den wunderschönen Garten zu spazieren.
Außerdem befindet sich auf dem Gelände ein Batikstudio, in welchem man den Mitarbeiterinnen bei der Arbeit zusehen konnte und wer wollte, der konnte natürlich reichlich einkaufen in dem angrenzenden Shop. Dies ist natürlich sehr touristisch und unseres Erachtens nach viel zu teuer, aber es wurde keiner angesprochen oder gezwungen, dort etwas zu kaufen. Somit war strahlte auch dieser Bereich eine entspannte Atmosphäre aus.
Nach dem Aufenthalt innerhalb des Gartens ging es dann weiter zum eigentlichen Ziel des Ausfluges, einer Wanderung durch den Regenwald. Über einen kurzen Fußweg gelangten wir zu den Ruinen des Wingfield Estates, einer ehemaligen Zuckerrohrfabrik und Rumdestillerie.
Hier startete dann unsere Wanderung. Zuerst waren wir sehr geschockt, da hier viele Gruppen in den Regenwald aufbrachen – uns schien es sehr überlaufen. Diese Meinung hatten mehrere Teilnehmer unserer Gruppe und dies blieb auch unserem Guide nicht verborgen. Daher ging er mit unserer Gruppe nach kurzer Zeit abseits des Hauptweges und dann ging es doch noch quer durch den Regenwald.
Über schmale Wege gingen wir durch den Wald, kleinere Kletterpartien oder das Überqueren von Wasserläufen waren notwendig. Aber so machte es doch viel mehr Spaß. In dem auf der Insel heimischen Regenwald findet man sehr viel Wald, Kolibris, Schmetterlinge, Lilien, Heilpflanzen und auch Vervetaffen (die wir tagsüber in einer sich unterhaltenden Gruppe natürlich nicht zu Gesicht bekamen).
Es begeistert uns immer wieder in extrem hohen Baumwipfel zu schauen, wie dort der blaue Himmel hindurchblitzt. Besonders interessant fanden wir hier, dass das Wasser was aus den Bergen ins Tal fließt reinstes Trinkwasser ist und so die Wasserversorgung der Insel ohne vorherige Behandlung oder Filterung sicherstellt. Auch für unsere europäischen Mägen ist dieses Wasser absolut genießbar und bereitet einem keine Probleme.
Die nächste Station war ein großer Regenwaldbaum, an dem uns die Kommunikation zwischen den Waldarbeitern bzw. Mitarbeitern der Zuckerrohrplantagen demonstriert wurde: mit einem Stein oder einer Kokusnuss klopft man gegen die Baumstämme. Das laute Geräusch Hallt dann durch den Regenwald und ist weithin zu hören. Je nach Zahl der Schläge und Rhythmus hatte jedes Klopfgeräusch seine eigene Bedeutung.
Es hat sehr viel Spaß gemacht und unser Guide war sehr informativ und hat uns viel über die Pflanzen erklärt. Somit ging es dann zurück zu unserem Ausgangspunkt, wo wir erstmal mit einem karibischen Punsch (auf Wunsch mit Rum) gestärkt wurden.
Mit dem Bus ging es zurück zum Schiff, wo wir uns auf unserer Kabine kurz geduscht und umgezogen haben bevor uns nach der Mittagszeit noch in der Hauptstadt Basseterre umgeschaut haben.
Basseterre beheimatet als Hauptstadt auch den größten Hafen des Inselstaates. Geprägt ist der Hafen von dem großen Hafengelände Port Zande. Port Zande ist gefühlt ein großes Shopping-Zentrum, reihen sich hier doch die Geschäfte vieler namhaften Marken aneinander. Dieses in sich abgeschlossene Hafengelände ist super modern aufgebaut, leuchtet in seinen karibischen Farben und hat ihren eigenen Charme. Nichtsdestotrotz ist dies eine künstlich geschaffene Welt und von hier aus zog es uns doch viel mehr in die eigentliche Stadt in Richtung „Old Town“ Basseterre.
Man erreicht die Innenstadt durch ein großes, markantes gelbes Stadttor. Von hier aus überquert man die Hauptstraße, welche sich entlang der Küste schlängelt. Wenn man in das eigentliche Stadtzentrum kommt, wird direkt wieder der Einfluss der Briten innerhalb der Kolonialzeit klar:
Man kommt direkt am sogenannten „Circus“ aus, einem Kreisverkehr welcher dem bekannten Piccadilly Circus in London nachempfunden ist. In der Mitte des Circus findet man das Berkeley Memorial. Bei dem Berkeley Memorial handelt es sich um einen schmiedeeisernen Trinkbrunnen, in dessen Turm auf jeder Seite eine Uhr eingelassen ist, die in die jeweiligen Straßen ausgerichtet ist. Liebevoll wird der Turm von den Inselbewohnern als Big Ben von Basseterre bezeichnet.
Von hier aus geht man durch das Zentrum entlang der Fort Street und biegt dann nach rechts in die Central Street ab. Von hier aus gelangt man dann zum großen Platz vor der Kathedrale, dem Independence Square (dem „Unabhängigkeitsplatz“) – hier wurde der Inselstaat 1983 endgültig für unabhängig von der britischen Krone erklärt.
Gegenüber vom Independence Square findet man auch die größte Kirche des Landes, der katholischen Kathedrale.
Auch wenn der größte Teil der Bevölkerung katholisch ist, gehören viele Teile des Menschen zur anglikanischen Kirche, dessen Oberhaupt immer der britische König oder die britische Königin ist. Dementsprechend findet man in der Hauptstadt Basseterre ebenfalls die „St. George Anglicans Church“ an der Cayon Street.
Entlang einiger historischer Gebäude, unter anderem dem Parlamentsgebäude, ging es für uns durch die Stadt zurück zum Schiff. Basseterre ist eine kleine überschaubare Stadt, die sich bequem in wenigen Stunden zu Fuß erkunden lässt. Sie ist von historischer Bedeutung dank der Kolonialzeit, ist aber bei weitem nicht so farbefroh karibisch wie man es erwartet. Aber deswegen natürlich nicht weniger sehenswert.
Da es im Stadtzentrum nicht wirklich lohnende Einkehrmöglichkeiten gibt, sind wir noch in eine gemütliche Hafenbar eingekehrt und uns einen karibischen Punsch gegönnt und das rege Treiben beobachtet.
Alle Mitreisenden waren wie immer überpünktlich an Bord und so konnten wir um 20.00 Uhr ablegen und uns auf den Weg zum nahegelegenen St. Maarten, unserem nächsten Reiseziel machen.