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  >  Europa   >  Irland   >  03.07.2025 Killarney, County Kerry

Wir hatten bereits gestern Mittag versucht, den bekanntesten und wohl größten Wasserfall im Killarney National Park zu besuchen. Allerdings war der Parkplatz überfüllt mit Autos und wir haben keinen Platz mehr gefunden.

 

Also sind wir heute direkt früh los, um vor den täglichen Besuchermassen dort zu sein. Zum Glück war es nur eine Fahrt von wenigen Minuten, da der Wasserfall sich nur rund 5 Kilometer von unserem Stellplatz am Muckross Lake entfernt befindet.

 

So hatten wir dann auch Glück und es standen nur wenige Autos auf dem Parkplatz. Da der Wasserfall nur wenige hundert Meter vom Parkplatz entfernt liegt und auch über einen breiten, recht flachen Wanderweg erreichbar ist, halten hier viele Besucher und auch Bustouren für einen kurzen Stopp an.

 

Auch wir haben hier nur einen kurzen Stopp eingelegt, um den Wasserfall zu sehen. Da der Wasserfall aber auch gleichzeitig auf der Wanderroute des Ring of Kerry liegt, hätte man weitere Rundwanderwege in den umliegenden Bergen in unterschiedlichem Anspruchsprofil.

 

 

Der Wasserfall erstreckt sich über 5 Fallstufen über eine Strecke von 110 Metern und einer gesamten Fallhöhe von gut 20 Metern. Er liegt sehr idyllisch im Wald und ist mit Sicherheit ein kleines Naturschauspiel. Man sollte aber keine zu hohe Erwartung haben, der Wasserfall ist nicht vergleichbar mit den bekannten Wasserfällen anderen skandinavischer Länder wie Norwegen oder Island.

 

Unser Hauptziel des Tages war dann die wenige Fahrminuten entfernt gelegene Stadt Killarney. Killarney ist eine Kleinstadt mit knapp 15.000 Einwohner im County Kerry im Süden Irlands. Trotzdem ihrer kleinen Größe ist sie die touristisch bekannteste und meistbesuchte Stadt Irlands: nach Dublin findet man hier sogar die meisten Hotelbetten des Landes. Sie ist auch optimaler Ausgangspunkt für die Attraktionen im Umfeld wie den Ring of Kerry und den Attraktionen im Killarney National Park, die auch wir bereits in den letzten Tagen besucht haben.

 

Unser Weg führte uns als erstes zu Fuß zum rund 2 Kilometer außerhalb der Innenstadt gelegenen Ross Castle. Ross Castle ist eine mittelalterliche Burgruine aus dem 15. Jahrhundert direkt am Lough Leane (dem größten See im Killarney National Park) gelegen.

 

 

Sie besticht durch ihre schöne Lage direkt am Wasser. Eine Innenbesichtigung der teilweise restaurierten Räumlichkeiten haben wir nicht gemacht. Zudem kann man vom Seeufer aus Bootstouren auf dem Lough Leane und den anderen Seen des Nationalparks unternehmen.

 

 

Wir haben uns das Außengelände und den Burginnenhof ausführlich angeguckt und sind dann zu Fuß zurück in die Innenstadt. Auch wenn der Weg nicht allzu weit ist, zieht es sich entlang der Straße. Optional kann man auch hier mit der Pferdekutsche fahren, allerdings sollte es 20,-EUR pro Person für 5 Minuten Weg kosten – dies empfanden wir als „Abzocke“.

 

Wir entschieden uns dann für einen etwas anderen Weg durch die weitläufigen Parkanlagen um die Stadt herum und kamen so an der etwas außerhalb der Stadt gelegenen Kathedrale St. Mary aus.

 

Die Kathedrale aus dem 19. Jahrhundert ist im neugotischen Stil erbaut und dient als Bischofssitz im County Kerry. Ganz untypisch ist, dass die Kathedrale nicht im Stadtzentrum steht, sondern auf einer freien Wiesenfläche am Stadtrand. So wirkt sie aber doppelt imposant, da man sie in ihrer vollen Größe sehen und bestaunen kann.

 

 

Uns hat besonders der Innenraum gefallen mit seinen steinernen Rundbögen und dem landestypischen Holzdach über dem Kirchenschiff.

 

Ross Castle und St. Mary´s Cathedral sind die beiden Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Danach haben wir uns noch ein wenig in den urigen Straßen Killarneys aufgehalten – sie sind geprägt von den typisch bunten, irischen Häusern, welche zahlreiche Pubs, Restaurants, Cafés und Geschäfte beheimaten.

 

 

Wir müssen zugeben, Straßenzüge mit bunten Häusern sind bei uns immer ein beliebtes Fotomotiv und manchmal eskaliert die Zahl der Bilder auch.

 

Unser nächstes Ziel sollte dann die wohl bekannteste Panoramastraße Irlands sein:

 

Ring of Kerry

 

Der Ring of Kerry führt einmal komplett um die Kerry-Halbinsel im Süden Irlands und gilt als die landschaftlich abwechslungsreichste Route und ist mit seinen zahlreichen Highlights mit das Top-Touristenziel des Landes.

 

Da wir die 180 Kilometer lange Strecke nicht komplett an einem Tag fahren wollten, haben wir uns entschieden, nachmittags noch ein Stück auf der Panoramastraße zu starten. So haben wir mehr Zeit an den einzelnen Highlights.

 

Der erste Teil der Strecke führte durchs Landesinnere bevor wir in Killorglin wieder an die Küste kamen. Obwohl ehrlicherweise gesagt werden muss, dass die Panoramastraße auch ab hier immer recht küstenfern verläuft. Somit finden wir die ersten 50 Kilometer des Ring of Kerry noch nicht so umwerfend, wie immer beschrieben wird.

 

Nichtsdestotrotz führte unser Weg uns an mehreren schönen Aussichtspunkten und Orten vorbei:

 

Rossbeigh Beach – hier konnten wir nur einen schönen Blick vom Aussichtspunkt erhaschen, da es für Fahrzeuge über 2,20 Metern Höhe keinerlei Parkmöglichkeiten in Strandnähe gibt. Bei dem Strand handelt es sich um eine Landzunge, die fast bis and gegenüberliegende Ufer der Dingle-Halbinsel reicht.

 

 

Behy Bridge, Glenbeigh – eine wunderschöne, typisch irische Steinbrücke über einen kleinen Fluss am Ortsausgang der Ortschaft Glenbeigh. Wir finden es immer wieder faszinierend, mit wieviel Liebe überall gepflegte und bunte Blumenkübel aufgestellt und aufgehangen werden. Wir empfinden dies als sehr freundlich und warmherzig.

 

 

Mountain Stage Viewpoint – an dieser Stelle führt der Ring of Kerry mal direkt am steilen Hang der Berge oberhalb der Küste vorbei. Vom kleinen aussichtsparkplatz aus hat man einen guten Blick auf die steilen Berghänge und über das Meer bis hin zur Dingle-Halbinsel.

 

 

Kells Bay Beach – etwas abseits der Küstenstraße liegt diese kleine Siedlung mit dem genannten Strand. Hier befindet sich auch ein kleiner Campingplatz und ein in unserer App ausgewiesener Parkplatz – allerdings gilt hier mittlerweile ein Übernachtungsverbot. So haben wir hier nur für ein Stündchen geparkt und sind am feinsandigen Strand mit seinen schönen Felsformationen gewesen. Wir lieben es, mit nackten Füßen durch das Wasser zu laufen – auch wenn der Atlantik hier sehr erfrischend kalt ist.

 

 

Da wir hier nicht übernachten konnten, sind wir nochmal ein Stück weitergefahren und haben das Highlight des Tages und den wohl schönsten Stellplatz der irland-Roadtrips gefunden:

 

 

Bei Port Magee sind wir kurz über die Brücke nach Valentina Island gefahren. Nur zwei Kilometer in Richtung Südspitze und Leuchtturm befindet sich ein kleiner Wanderparkplatz, wo man für 10,-EURO über Nacht stehen bleiben darf. Gegen 21 Uhr kam ein Mitarbeiter der Stadt mit seinem Auto und kassierte die Parkgebühren.

 

 

Der Parkplatz liegt einsam oberhalb auf einem Hang inmitten einer Schafwiese. Die Schafe sind nur durch einen kleinen Zaun vom Parkplatz getrennt, aber man hat sie quasi nur ein bis zwei Meter vom Wohnmobil getrennt. Außerdem hat man von hier oben einen tollen Ausblick auf das Meer und die Kerry-Halbinsel mit ihren grünen, an Hängen gelegenen Wiesen. So haben wir uns Irland vorgestellt. Es sollte unser Lieblingsstellplatz bleiben, auch wenn wir noch verschiedene wunderschöne Übernachtungsmöglichkeiten finden sollten.