
02.07.2025 Gap of Dunloe und Muckross House & Garden
Der Tag begann einfach perfekt bei schönstem Wetter und einer traumhaften Aussicht auf den Atlantik.
Manchmal muss man einfach sich auch mit anderen Reisenden unterhalten und bekommt wertvolle Tipps, was besonders sehenswert ist. So hatten wir uns empfehlen lassen, dass die „Gap of Dunloe“ (= Schlucht von Dunloe) ein landschaftliches Highlight von Irland ist. Für uns lag die Schlucht quasi auf dem Weg, da wir uns die nächsten Tage eh in und in der Umgebung von Killarney aufhalten wollen.
Auf dem Weg dorthin (rund 1,5 Fahrstunden) ging es aber weiter entlang des Ring of Beara durch die typisch irische Landschaft.
Nur rund 15 Kilometer außerhalb von Killarney in der Region Kerry befinden sich die höchsten Berge des Landes. Die Schlucht von Dunloe zieht sich hier über eine Länge von rund 11 Kilometern als Gebirgspass zwischen zwei Bergzügen und einem Höhenunterschied von 241 Metern. Durch die Schlucht für eine schmale Straße, welche man aber wegen ihrer schmalen Breite und engen Kurven möglichst nicht selber fahren sollte. Man hat mehrere Möglichkeiten, den Gebirgspass zu erkunden: viele Wanderer und Radfahrer sind hier unterwegs, aber man begegnet auch den traditionellen Traps, d.h. einachsigen Pferdekutschen, mit denen historisch Whiskey-Fässer transportiert wurden. Auch wir haben uns hierfür entschieden, ist es doch ein einmaliges und besonderes Erlebnis.
Entlang des Passes zieht sich der Fluss Loe, der auf seinem Weg abwärts ins Tal fünf große Seen speist. So entsteht ein ganz besonderes Panorama und einmaliges Landschaftsbild. Es hat irgendwie einen alpinen Charakter, ist aber trotzdem ganz anders.
Zwischen den beiden unteren Seen steht noch eine alte, steinerne Bogenbrücke, die sogenannte Wishing Bridge (Wunschbrücke). Sie passt einfach perfekt in die Landschaft und verleiht ihr nochmal etwas Besonderes.
Wir sind mit der Pferdekutsche entlang der fünf Seen gefahren und hier war dann der Wendepunkt. Der Kutscher erklärte uns, dass vor uns die eigentliche, kurvenreiche Pass-Strecke beginnt und dies für die Tiere zu anstrengend sei. Solch eine Einstellung können wir nur begrüßen – uns wurde auch erklärt, dass nach 2 Touren die Pferde grundsätzlich wieder den Rest des Tages auf die Weide dürfen. Man hatte ein sehr gutes Gefühl bei der Aktion.
Immer wieder wurden auch Pausen gemacht: für die Tiere zum Erholen und für uns als perfekte Fotostopps.
Nach rund 2 Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt zurück und wir sind wieder in Richtung Killarney gefahren. Nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt befindet sich mitten im Wald des Killarney Nationalparks unser nächstes Ziel:
Muckross House & Garden
Beim Muckross House handelt es sich um ein Herrenhaus aus den Anfängen des 19.Jahrhunderts. Das schlossähnliche Gebäude liegt direkt am Ufer des Muckross Lakes inmitten einer weitläufigen Parkanlage.
Wir haben uns allerdings keine Eintrittskarten (9,-EUR/Person) gekauft, da wir uns nicht so sehr für alte Räumlichkeiten im Museumsstil interessieren. Wir begeistern uns vielmehr für die imposanten Außenarchitektur der für die britischen Inseln typischen Bauweise aus grauem Bruchstein. Diese jahrhundertealte Bauweise findet man in zahlreichen Burgen, Schlössern und Ruinen der Britischen Inseln – immer eine imposante und zuweilen mystisch-gespenstige Atmosphäre.
Muckross House ist ein sehr imposantes in gepflegtes Gebäude mit toll angelegten Gärten umgeben. Hier kann man schön spazieren gehen und immer einen tollen Blick auf das Herrenhaus und die davorliegenden Gärten.
Im weiteren Verlauf der großen Parkanlage weichen die Gärten einem großen Wald mit vielen Wiesen entlang des Muckross Lakes. Man kann durch die Wälder vom fünf Kilometer entfernten Killarny bis hierher und sogar noch weiterlaufen. Dies wird von den Einheimischen auch zahlreich ausgenutzt und das Ganze dient als Naherholungsgebiet – man sieht zahlreiche Familie beim Picknick oder Spielen mit ihren Kindern auf den Wiesen.
Wir haben auch einen größeren Spaziergang durch den Wald gemacht, wollten wir uns doch eine rund 2 Kilometer entfernte Ruine angucken:
Muckross Abbey
Bei Muckross Abbey handelt es sich um ein ehemaliges Franziskaner-Kloster aus dem 13. Jahrhundert. Die Franziskaner gaben die Abtei aber bereits nach rund 100 Jahren wieder auf. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Kloster mehrfach zerstört und immer wieder in Teilen aufgebaut. Dies führte zu dem noch heute in der Ruine erkennbaren Stilmix über die Epochen. Die Ruine ist insgesamt noch sehr gut erhalten und man kann die einzelnen Gebäudeteile noch gut erkennen.
Markant ist der sogenannte Vierungsturm, welcher in Muckross Abbey genauso breit gebaut wurde wie das restliche Kirchenschiff. Der Turm ist der jüngste Gebäudeteil.
Sehr gut gefallen hat uns auch der quadratisch angelegte Kreuzgang mit seinen schönen steinernen Bögen. Mitten in diesem imposanten Kreuzgang steht eine noch imposantere Eibe, welche mittlerweile über das Gebäude hinauswächst.
Typischerweise findet man auch hier rund um das verfallene Gebäude den ebenfalls verfallenen Friedhof mit seinen Grabsteinen und Kreuzen.
Wir finden, dass solche gut erhaltenen Ruinen immer eine ganz besondere Aura ausstrahlen und eine gewisse, mystische Stimmung aufbauen.
Insgesamt muss man sagen, dass man für die weitläufige Anlage rund um Muckross House & Garden schon mehrere Stunden einplanen soll zuzüglich der Zeit, wenn man das Herrenhaus noch von innen besuchen möchte. Aber wir finden, alleine die tollen Gebäude und die sehr schön angelegten Gärten sind einen Besuch wert.
Wir sind dann nur rund 5 Kilometer weiter entlang des Muckross Lakes gefahren und haben einen schönen Parkplatz am See gefunden, welchen wir uns für die Nacht mit drei weiteren Wohnmobilen geteilt haben. Die Aussicht und der Sonnenuntergang über dem See waren fantastisch.