
01.-04.08.2025 auf den Esel gekommen… und ein Abstecher nach Paderborn
Für uns stand ein langes Wochenende an, da wir beide den Montag zusätzlich frei hatten. So haben wir dann entschieden, dass Wochenende zu nutzen und nochmal einen Kurztrip zu unternehmen. Da es im Moment bei uns etwas stressig ist, stand im Fokus, dass das Wochenende in erste Linie der Entspannung und Erholung dienen sollte.
Wir waren bereits Anfang letzten Jahres schon einmal in Horn-Bad Meinberg. Es hat uns seinerzeit extrem gut auf dem kleinen Bauernhof mit den Eseln und der Pferdepension gefallen. So hatten wir schnell entschieden, dass wir dort noch einmal hin wollten. Zumal die Lage circa zwei Kilometer außerhalb des Ortes ganz ruhig auf den Feldern und mit nur drei Wohnmobilstellplätzen genau unser Ding ist. Horn-Bad Meinberg ist eher beschaulich in den Höhenzügen des Teutoburger Waldes. Wer nähere Infos zum Ort und den Haupt-Sehenswürdigkeiten wie die Externsteine, das Hermannsdenkmal etc. wissen möchte, findet hierzu Infos in unserem Bericht vom April 2024.
Hinzu kam aber auch noch, dass wir die Esel letztes Jahr absolut faszinierend fanden und gerne mehr über die Tiere lernen und erfahren wollten. Der Bauernhof bietet hierzu viele Möglichkeiten an, um in Kontakt mit den Tieren zu kommen. Ganz wichtig ist den Betreibern dabei, dass das Eselwohl immer im Fokus steht, Dinge wie Eselreiten etc. werden hier nicht angeboten. So hatten wir bereits im Vorfeld mit den Besitzern vereinbart, dass wir an dem Samstag an einer Eselwanderung durch den Teutoburger Walt teilnehmen wollen.
Wir sind bereits am Freitag Abend angereist, haben leider rund 4 Stunden Fahrt benötigt, da wir auf 15 Kilometer rund 2 Stunden benötigt haben – einer Vollsperrung der Autobahn sei Dank.
Da aber das Wetter eh sehr regnerisch war, haben wir es uns an dem restlichen Abend eh sehr gemütlich im Wohnmobil gemacht, gekocht und gefaulenzt. Der Samstag versprach leider wettertechnisch nicht wirklich besser zu werden. so wurde es erstmal auch ein ganz gemütlicher Vormittag im Wohnmobil.
Für nachmittags war dann unser Ausflug mit den Eseln angesetzt. Der Hof hält derzeit 5 Esel. Insgesamt waren wir mit 6 Personen, die an der Wanderung teilnehmen wollten.
Bevor es losging, bekamen wir erstmal eine Einführung über das Leben der Esel: so lernten wir zum Beispiel, dass Esel nicht stur sind, sondern hoch sozial und jede Entscheidung erst reflektieren und alles im Sinne der Gruppe machen. Außerdem erfuhren wir, dass die Tiere nicht den ganzen Tag weiden dürfen, da sie sich dann Fett anfressen, welches ein Esel nicht mehr abbauen kann. Dementsprechend benötigen die Tiere viel Bewegung. Ursprünglich kommen sie ja eher aus dem nord-afrikanischen Raum, wo sie den ganzen Tag auf den Beinen sind und sich auf kargem Terrain bewegen. Dementsprechend muss man als Eselhalter dafür sorgen, dass die Tiere mehrere Stunden pro Tag in Bewegung sind.
Daraus ist dann auch die Idee mit den Eselwanderungen geboren:
Als erstes sollten wir uns langsam und mit Distanz mit den Tieren anfreunden. sie müssen uns als Teil der Gruppe/Herde akzeptieren, damit die gemeinsame Wanderung klappt. Danach ging es für uns als Gruppe dann los über die umliegenden Felder und Wiesen und anschließend durch den Wald bis zu den Externsteinen. Dabei ging es auch mal durch unwegsames Terrain. Wir haben uns gewundert, wie trittsicher und schnell die Tiere doch unterwegs sind. Wir mussten uns manchmal anstrengen, um hier mitzuhalten. Man merkte förmlich, wieviel Spaß die Tiere hier haben. Insgesamt sind wir dann auch rund 10 Kilometer in 2 Stunden gelaufen.
Natürlich bekamen wir als Aufgabe, die Esel vom ständigen Fressen am Wegesrand abzuhalten. Dies gelang mal mehr und mal weniger gut. aber das Ziel war ja auch die Bewegung für die Tiere.
Interessant fanden wir auch, dass Esel überhaupt keinen Regen mögen und sich dann schnell unterstellen. Hintergrund ist, dass das Fell keinen Schutz bietet und den Regen bis auf die Haut der Tiere durchlässt. Das empfinden diese als sehr unangenehm und daher meiden sie den Regen von alleine. Wir konnten dies auf dem Eselhof sogar beobachten: sobald es leicht anfing zu regnen, verzogen sich die Esel unter einen Unterstand wo sie trocken blieben.
Wir hatten mit unserem Esel-Event richtig Glück und sind fast komplett trocken geblieben.
Nachdem wir am Bauernhof zurück waren, wurden die Tiere noch gründlich gebürstet und gepflegt – sie schienen es richtig zu genießen.
Da es abends dann wieder an zu regnen fing, haben wir uns für einen weiteren sehr gemütlichen Abend im Wohnmobil entschieden und das ortsansässige Pizza-Taxi angerufen. Aber ein wenig Verwöhnprogramm muss auch mal sein und es war auch irgendwie kultig, die Pizza ins Wohnmobil zu stellen.
Sonntags besserte sich das Wetter dann leicht und wir sind mit unseren E-Scootern bis in den Ortsteil Bad Meinberg gefahren. Hier sind die entsprechenden Kurkliniken ansässig. Daher findet man hier auch einen schön angelegten Kurpark mit einem See in der Mitte. Wir sind ein wenig spazieren gegangen und im Eiscafé eingekehrt, wo wir ein paar Sonnenstrahlen genossen haben.
Ansonsten hat der Ort unserer Meinung nach nicht viel zu bieten, eine kleine Einkaufsstraße mit skurrilen Läden, wie man sie in Touristenorten der 70er Jahre vorgefunden hat.
Da wir ja wie erwähnt den Montag auch noch frei hatten, haben wir den Tag dann auch noch voll ausgenutzt bevor wir nach Hause gefahren sind.
Nur wenige Kilometer von Horn-Bad Meinberg entfernt liegt die bekannte erzbischöfliche Stadt Paderborn.
Paderborn gilt mit ihren gut 156.000 Einwohner sogar als Großstadt. Die westfälische Stadt liegt fast ganz mittig in Deutschland umgeben von der westfälischen Bucht und dem Teutoburger Wald. Der Name führt auf die Quellen des Flusses Pader zurück, welche sich inmitten des Stadtzentrums befinden. Umgeben sind die kleinen Quellflüsse von einem schönen Park, wo man gemütlich spazieren und sitzen kann.
Die Stadt wurde bereits im 8.Jahrhundert unter Karl de Großen erwähnt und seit dem 9.Jahrhundert ist sie Bistumsstadt der katholischen Kirche. Im 17.Jahrhundert wurde hier die erste Universität Westfalens gegründet, welche kurz danach zur katholischen Fakultät des Landes wurde. Noch heute ist Paderborn Sitz der Katholischen Hochschule des Landes Nordrhein-Westfalen. Nicht umsonst sagt man über Paderborn, dass es die katholischste Stadt des Landes sei. Dementsprechend findet man direkt in der Stadtmitte den großen Dom von Paderborn.
Außerdem sind wir ein wenig durch die Stadt gelaufen, haben das Rathaus und diverse schöne Gebäude in der Altstadt bewundert.
Ein klein wenig Shopping durfte natürlich auch nicht fehlen bevor wir uns wieder auf den Heimweg gemacht haben. Die Rückfahrt verlief dann einwandfrei und zügig, so dass wir am Montagnachmittag wohlbehalten wieder zu Hause angekommen sind. Auch wenn das Wetter außer am Montag nicht so schön war, hat das Wochenende seine Zweck erfüllt: einfach mal gemütlich Nichtstun und ausschlafen und natürlich die absolut schöne Erfahrung, die wir mit den Eseln gemacht haben. So steht jetzt quasi eine kurze Arbeitswoche an und wir freuen uns bereits jetzt auf unsere nächste Wochenendtour Ende August in die Niederlande.